Medienkompetenz beginnt im Kindergartenalter: Ein Abend für Eltern
Bildschirme gehören längst zum Alltag – nicht nur für Erwachsene, sondern zunehmend auch für Kleinkinder. Die Zeit, die bereits die Jüngsten vor Tablets, Smartphones oder Fernsehern verbringen, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Doch was bedeutet das eigentlich für ihre Entwicklung? Welche Risiken sind bekannt? Und wie können Eltern verantwortungsvoll damit umgehen?
Diesen Fragen widmete sich ein gut besuchter Elternabend im Kindergarten der Deutschen Schule Toulouse. Dr. Christine Chollet, erfahrene Kinderärztin, vermittelte fundiertes Wissen und gab den teilnehmenden Eltern viele alltagstaugliche Impulse für einen bewussten Umgang mit digitalen Medien.
Mit ihrer langjährigen Erfahrung und anschaulichen Beispielen zeigte Dr. Chollet, welche Auswirkungen übermäßiger Bildschirmkonsum auf den kindlichen Schlaf, die körperliche Entwicklung, das Sehvermögen und das Lernen haben kann. Dabei blieb es nicht bei Warnungen – im Mittelpunkt standen konkrete Handlungsmöglichkeiten für Eltern.
Einige zentrale Empfehlungen des Abends:
- Vorbild sein: Kinder orientieren sich stark am Verhalten der Erwachsenen. Wer selbst ständig auf den Bildschirm schaut, vermittelt eine klare Botschaft – auch ungewollt.
- Rahmen setzen: Eltern bestimmen, wann, wie oft und was geschaut wird. Dabei kommt es auf altersgerechte Inhalte ebenso an wie auf eine klare Begrenzung der Bildschirmzeit.
- Gemeinsam entdecken: Kinder sollten die digitale Welt nicht allein erkunden. Gemeinsames Anschauen, Erklären und Besprechen fördert nicht nur das Verstehen, sondern auch Nähe und Austausch.
- Gespräche fördern: Wer mit seinem Kind über Gesehenes spricht, unterstützt seine Sprachentwicklung, regt zum Nachdenken an und hilft dabei, langfristig einen gesunden Umgang mit Medien zu entwickeln.
Der Abend zeigte eindrucksvoll: Es geht nicht darum, Bildschirme zu verteufeln, sondern um einen bewussten, begleiteten und reflektierten Umgang. Kinder brauchen Erwachsene, die Verantwortung übernehmen, Orientierung geben – und ihnen gleichzeitig die Chance lassen, die digitale Welt mit Neugier, aber in einem sicheren Rahmen zu entdecken.