Der etwas spezielle Kindergartenabschluss der Schuwidus
In diesem Jahr ist einiges anders! Routinen und traditionelle Abläufe werden infolge des Covid-19 über Bord geworfen, Ausflüge abgesagt und Projekte angepasst. Einige Kinder sind zurzeit zuhause, andere vor Ort im Kindergarten. Da sind kreative Ideen gefragt!
Covid hin oder her: Auch in diesem Jahr steht uns im Kindergarten ein großes Event bevor: Anfang Juli verabschieden wir unsere 25 zukünftigen Schulkinder! Uns liegt es am Herzen, diese wichtige Transition vom Kindergarten in die erste Klasse so bewusst und feierlich wie nur möglich zu gestalten. Aus diesem Grund haben wir im Juni ein Onlineprojekt für unsere zukünftigen Schulkinder ins Leben gerufen. Das Projekt begann mit einer Live-Lesung des Bilderbuchs „Der König, der die Zeit vergessen hatte“. In der Geschichte geht es um einen kranken König, der nicht mehr weiß, was Morgen und was Abend, was Winter und was Sommer ist. Seine vier Söhne sorgen sich daher sehr um ihn und ziehen aus ins ganze Land, um sich auf die Suche nach der Zeit zu machen.
Im Anschluss an die Live-Lesung bekamen die Kinder von der Kooperationspädagogin Eliane Cantecorp jede Woche einen Brief und ein Aufgabenpaket zusammen mit einem Teil der Geschichte zugesandt. Die Kinder sollten durch das Lösen der Aufgaben den Königssöhnen dabei helfen, die Zeit zu finden. Zusätzlich ergänzte die Kooperationslehrerin Silvia Mira das Angebot mit freiwilligen, wöchentlichen Aufträgen.
Die Aufgabenpakete wurden mit Beiträgen von allen Gruppenleiterinnen des Kindergartens gefüllt in den verschiedenen Lern-bereichen wie Experimentieren und Forschen, Mathematik, Sprache, Fein- und Graphomotorik und den exekutiven Fähigkeiten wie selbständiges Planen, Handlungsabläufe erfassen und reflektieren. In den Paketen gab es zum Beispiel spannende Rätselfragen zu beantworten, es sollten Zahlen aus Lego gebaut oder ein Picknick mit der Familie geplant werden.
Am 18. Juni fand das zweite Live-Ereignis über den Bildschirm mit Frau Cantecorp statt.
Die Schuwidus konnten sich bei Stream einloggen und tauchten mit einem Zeichnungsdiktat in die Geschichte ein, indem sie zu jeder Jahreszeit verschiedene Sprach- und Bewegungsspiele, mathematische und feinmotorische Aufträge ausführten.
Dass die Kinder diese Aufgaben in dem Bewusstsein, dass sich alle anderen aus der Gruppe ebenfalls damit beschäftigen, bewältigt haben, sollte ein Zusammengehörigkeitsgefühl erzeugen, welches über räumliche Distanzen hinweg existieren kann. Außerdem wurde für unsere Ältesten auf diese Weise der Kindergartenabschluss und die Einschulung sensibilisiert.
Glücklicherweise kann der traditionelle Fensterwurf in abgeschwächter Form doch auf dem Eurocampus stattfinden und jedes Kind wird am 1. Juli aus dem Fenster vom Kindergarten in den Hof springen, wo es von der Kooperationslehrerin Frau Mira und den Lehrerinnen Frau Sander und Frau Claßen empfangen wird. Trotz aller widrigen Umstände, leider ohne Eltern und großes Fest, freuen wir uns sehr, diesen Moment mit den Kindern gemeinsam zu erleben und sie somit mit unserem Ritual offiziell vom Kindergarten zu verabschieden. Auf dem Parkplatz wird jedes zukünftige Schulkind einen Luftballon mit einem Wunsch steigen lassen und wir wollen gemeinsam das Lied „Alles muss klein beginnen“ singen.
Nun bleibt uns noch, den zukünftigen Schulkindern alles erdenklich Gute auf ihrem Weg und viel Freude in der ersten Klasse zu wünschen!
Larissa Wahl und Eliane Cantecorp